
Nîmes
Nîmes ist die Hauptstadt des Départements Gard und hat rund 145.000 Einwohner. Die Stadt ist besonders berühmt für ihre gut erhaltenen römischen Bauten die sich heute eingebettet in eine insgesamt sehenswerte Altstadt wiederfinden. Den Charme von Nîmes machen in der lebendigen Altstadt die Gebäude verschiedener Epochen aus, man findet Gebäude von der Antike bis zur Neuzeit die sich in ein meist harmonisches Stadtbild fügen. Dies mag auch daran liegen, dass z. B. die Gebäude aus römischer Zeit, wie das Amphitheater und der Tempel Maison Carrée heute noch genutzt werden und bestens erhalten sind. Rund um die Altstadt findet man dazu noch einige sehenswerte Kirchen verschiedener Stilrichtungen und Epochen.
Das römische Nîmes
Die Stadt Nîmes wurde im 1. Jahrhundert v. Christus in das römische Reich eingegliedert, sie hieß damals Nemausus und lag verkehrsgünstig an einer der Fernstraßen des römischen Reichs, der Via Domitia. Die auch damals schon bedeutende Stadt hatte in ihrer Blütezeit in der Antike rund 25.000 Einwohner. Einige Sehenswürdigkeiten lassen noch heute die Größe des römischen Nemausus erkennen.
Das Amphitheater bzw. die Arena befindet sich heute im südlichen Teil der Altstadt von Nîmes, es wurde am Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. erbaut und bot damals bis zu 25.000 Menschen Platz. Die Arena hat eine Grundfläche von 131 mal 101 Metern und wird auch heute noch genutzt, z. B. für Stierkämpfe und andere Veranstaltungen.
Ein weiteres bedeutendes Gebäude ist das Maison Carrée in der Rue de l'Horloge im westlichen Teil der Altstadt von Nîmes. Das Maison Carrée gilt als der am besten erhaltene römische Tempel überhaupt. Der Tempel wurde vermutlich in den Jahren 3 bis 5 n. Chr. errichtet und war Teil des Forums im Zentrum des antiken Nîmes. Geweiht war der Tempel Gaius und Lucius Cesar, Nachfahren des römischen Kaisers Augustus. Seinen guten Zustand verdankt er der fortwährenden Nutzung während der Jahrhunderte für verschiedene Zwecke. Heute finden in ihm Kunstausstellungen statt.
Das antike Stadttor Porte d'Auguste befindet sich im Nordosten der Altstadt, hier führte in der Antike die Via Domitia in die Stadt, leider sind von dem Tor nur noch die Torbögen erhalten, ein Teil des Gebäudes fehlt.
Weiter im Norden der Altstadt befindet sich das Castellum divisorium, hier erreichte die Wasserleitung der Pont du Gard die Stadt Nîmes und wurde in die antike Wasserversorgung der Stadt eingespeist.
Weiter westlich auf einem Hügel (Mont Cavalier) über der Stadt und im höher gelegenen Teil der Parklandschaft Jardins de la Fontaine befindet der Tour Magne. Der antike Turm wurde in den Jahren 16 bis 15 v. Chr. errichtet und ist für sein Alter auch erstaunlich gut erhalten.
Im tiefer gelegenen Teil der Jardins de la Fontaine unmittelbar benachbart zu einer sehenswerten Wasserlandschaft in dem Park befinden sich noch die Reste eines römischen Diana-Tempels.
Für noch mehr antike Geschichte sei das Archäologische Museum von Nîmes empfohlen, es befindet sich im Boulevard Amiral Courbet im Gebäude einer früheren Jesuitenschule.
Die Kirchen und weitere Sehenswürdigkeiten von Nîmes
Unbedings sehenswert ist der oben schon erwähnte Park Jardins de la Fontaine mit seiner einmaligen Wasserlandschaft, errichtet wurde der Park ab 1745 von Jacques-Phillipe Marechal. zu römischer Zeit befanden sich hier neben dem noch erhalten Diana-Tempel, die Thermen und ein Theater.
Unweit des Maison Carrée befindet sich das Carré d'Art, ein Musuem für zeitgenössische Kunst. Entworfen wurde das moderne Gebäude mit viel Glas vom Stararchitekten Norman Foster. Eröffnet wurde es im Jahr 1993.
Etwas weiter südlich aber immer noch im Westen der Altstadt befindet sich die Kirche Saint-Paul, sie wurde von 1835 bis 1849 errichtet. Der Baustil der Kirche lässt romanische Einflüsse erkennen.
Im Südosten der Altstadt unweit der römischen Arena befindet sich die Kirche Sainte-Perpétue-et-Félicité, sie wurde von 1852 bis 1864 erbaut und lässt Stilrichtungen verschiedener Epochen erkennen. Imposant ist besonders der schmale Kirchturm mit 70 Metern Höhe.
Weiter nördlich im Osten der Altstadt unweit der römischen Porte d'Auguste steht die Kirche Saint-Baudile mit ihren zwei Kirchtürmen. Errichtet wurde sie von 1867 bis 1877 im neogotischen Stil. Gewidmet ist sie dem heilige Baudilius der im Jahr 360 unter dem römischen Kaiser Julian Apostata in Nîmes den Märtyrertod fand.
Im Zentrum der Altstadt befinden sich noch die Kathedrale Notre-Dame-et-Saint-Castor aus dem 12. Jahrhundert und das Museum de Vieux Nîmes, das sich mit der Geschichte der Stadt ab dem Mittelalter beschäftigt.
Fotos aus Nîmes
In der Nähe:
Mas des Tourelles (23 km)
Pont du Gard (25 km)
Uzès (25 km)
Beaucaire (25 km)
Region:
Département Gard
Office de Tourisme
6, Rue Auguste
30020 Nîmes
Externer Link:
Fremdenverkehrsamt von Nîmes: www.ot-nimes.fr
Wochenmarkt:
Jeden Vormittag in der Markthalle (5, Rue des Halles), sowie jeden Vormittag in der Innenstadt, bzw. an wechselnden Standorten in den Stadtteilen, Freitagvormittag z. B. im Boulevard Jean Jaurès Sud